Japanischer Garten
Kleinmachnow

Der Garten gliedert sich klar in zwei Bereiche: einen offenen, mit Stauden und Gräsern bepflanzten Vorgarten und einen privaten Rückzugsbereich im hinteren Teil des Grundstücks. So entsteht eine ausgewogene Komposition aus öffentlichem Empfangsraum und stiller Gartenwelt – eine Abfolge, die Offenheit und Intimität in harmonischem Gleichgewicht hält.

Der Vorgarten – Rhythmus und Struktur

Zwei prächtige Amberbäume prägen das Bild des Vorgartens.
Wellenförmige Azaleenbepflanzungen begleiten den Weg aus großformatigen Granitplatten, während ein markanter Steinsolitär, eingebettet in eine Fläche aus japanischer Segge, als ruhender Gegenpol wirkt.


Der Vorgarten entfaltet auf zurückhaltende Weise Struktur und Rhythmus – ein gelungener Auftakt zum eigentlichen Gartenraum.

Der hintere Garten – Raum der Kontemplation

Über die Einfahrt führt ein japanisch inspiriertes Gartentor in den privaten hinteren Garten. Dicht gesetzte Sichtschutzhecken wahren Diskretion und trennen den Bereich räumlich und visuell vom Außenraum.
Entlang sorgfältig angelegter Platten- und Pflasterwege (Nobedan) gelangt der Besucher in den zentralen Gartenraum, der im Stil eines Kare-San-Sui, eines japanischen Trockengartens, gestaltet ist.

Im Mittelpunkt steht eine fließende Kiesfläche, deren fein geharkte Struktur Bewegung und Ruhe zugleich ausstrahlt. Seitlich rahmen Schirmgehölze wie Fächerahorn, Maienkirsche, Blumenhartriegel und Magnolie den Raum ein und schaffen eine sanft wechselnde Kulisse im Wandel der Jahreszeiten.

Ishi-Bashi und Kawaita-Taki – Architektur des Flusses

Ein Trittplattenweg (Tobi-Ishi) führt den Besucher unter den Baumkronen hindurch. Eine massive Steinbrücke (Ishi-Bashi) aus Granitblöcken überspannt einen trockenen Wasserfall (Kawaita-Taki) – ein Symbol für Energie und Fluss, auch in der Stille.

Der Garten steigt zum hinteren Grundstücksende leicht an, wodurch die gesamte Anlage eine subtile Neigung zum Haus hin erhält – eine feine Bewegung, die Ruhe und Dynamik zugleich spürbar macht.

Ausstattung & Atmosphäre

Sorgfältig ausgewählte Gestaltungselemente wie eine Holzbank, eine Buddhastatue, eine Bambuspergola sowie diverse Granitblöcke ergänzen die Anlage und vollenden das harmonische Gesamtbild.


So entsteht ein Garten, der fernöstliche Gestaltungsideale aufgreift und sie in ein zeitgemäßes, klares und zugleich wohnliches Umfeld übersetzt – ein Ort, der Struktur und Stille in Einklang bringt.

handkolorierte Lagepläne, Handzeichnungen und Studien von Christian Otto

Fotografien:  Phil Dera